Chronik


Chronik

(Auszug aus der Dorfchronik erstellt von Herrn Franz Sulzbacher)



Mussten Brände in den früheren Jahren nur durch private freiwillige, in der Brandbekämpfung nicht ausgebildete Personen gelöscht werden, so ging man im Jahre 1914 daran, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Über Anregung des damaligen Schulleiters Josef Zangel fanden sich beherzte Männer, die bereit waren, sich einer Ausbildung in der Brandbekämpfung zu unterziehen.

Die Gründungsversammlung fand unter Vorsitz des damaligen Bürgermeisters Ludwig Brückler am 12. Juli 1914 statt. Es meldeten 48 Männer ihren Beitritt an. Die Gründung wurde im Sinne des §9 des Vereinsgesetzes vom damaligen K.K. Statthalter der Steiermark genehmigt.

Als erste Wehrführung fungierten:


Wehrhauptmann: Ludwig Brückler
Hauptmannstv.: Josef Zangel
Steigerzugsführer: Josef Stanzinger
Zugsführer der
Schutzmannschaft: Johann Platzer
Schriftführer: Josef Zangel
Kassier: Franz Sulzbacher
Zeugwart: Johann Schopper
Hornist: Josef Berger

Als besondere unterstützende Mitglieder traten mit einem fixen Jahresbetrag der Feuerwehr bei:


Frau Hedwig von Wissmann (25 Kronen),
Anna Weichbold (4 Kronen),
Franziska Stanzinger (2 Kronen),
Dr. Otto v. Metzler (5 Kronen),
Franz Schopper (5 Kronen),
August Rogala (5 Kronen),
Blasius Kasperin (5 Kronen) und
Julius Vasold (10 Kronen)

Durch die Spendenfreudigkeit dieser angeführten Personen und der übrigen Bevölkerung konnte die Weißenbacher Feuerwehr über folgende Geräte verfügen, wobei einige Geräte nur leihweise von Fräulein Irene Dumba zur Verfügung gestellt wurden.

Im November 1916 besaß die Feuerwehr, oder war dafür verantwortlich, folgende Gerätschaften:


1 große Fahrspritze (gehörte Fräulein Irene Dumba)
1 kleine Fahrspritze
18 Druckschläuche (gehörten Fräulein Irene Dumba)
6 neue Druckschläuche
1 alte Druckschläuche
15 Schlauchbinden
1 Schlauchhaken
5 Mundschwämme
1 Karrenspritze
2 Krückenspritzen
1 Schiebeleiter
4 Dachdornleitern
1 Schlauchhaspelkarren
19 Feuereimer, 6 Fackeln, 1 Steigerhorn
5 Signalpfeifen, 2 Hupen
1 Lampe, 1 Ölkanne


Damit war die Feuerwehr nach damaliger Auffassung für den Ernstfall gerüstet. Im Jahre 1917 beschloss die Wehrführung, eine Sammlung für eine weitere Ausrüstung durchzuführen. Die Sammlung erbrachte einen ansehnlichen Betrag von 445Kr 40h. Darauf wird der Ankauf eines mittelgroßen Schlauchhaspelkarrens beschlossen.

Am 24.2.1917 wurde ein Brand in Weißenbach bekämpft, leider wurde nicht festgehalten, um welches Objekt es sich handelte.

In der Hauptversammlung am 24.3.1930 stellte der Feuerwehrhauptmann den Antrag, eine Gebirgsmotorspritze anzuschaffen, da schon einige Nachbarsfeuerwehren eine solche besaßen und sich sehr lobend darüber aussprachen. Der Antrag fand allgemeine Zustimmung und es sollte eine Sammlung zu diesem Zwecke durchgeführt werden. Es wurde ein Motorspritzenausschuss gewählt, der die Sammlung durchführen und den Kauf in die Wege leiten sollte.

Diesem Ausschuss gehörten folgende Personen an:

Viktor Kasperin, Johann Mayer, Franz Platzer (Zwirtner), Franz Salzinger, Franz Sulzbacher (Gastwirt), Ludwig Brückler, Adalbert Mayerl, Franz Sulzbacher (Polier), Kajetan Peer, Hermann Platzer und Josef Stanzinger.

Das Sammelergebnis erbrachte 3.078,67 Schilling. Die Kosten der Motorspritze waren 3.159,38 Schilling. Diese wurde auch im Jahre 1931 angekauft, dies dank der großzügigen Spende der Frau Hedwig von Wissmann.

Im Jahre 1936 wurde die Feuerwehr Weißenbach zu zwei Brandeinsätzen gerufen. Am 19.Juni brannte die Almhütte des Besitzers Kasperin auf der "Mössn" ab, dabei erlitt die Sennerin Josefine Lämmerer so schwere Brandwunden, das sie am darauf folgenden Tage starb. Die Hütte konnte wegen des dort herrschenden Wassermangels nicht gerettet werden. Ebenfalls im Herbst dieses Jahres wurde die Feuerwehr zum Großbrand der Kanzlermühle in Liezen gerufen.

Im Jahre 1937 wurde eine Jungfeuerwehr gegründet, welcher 19 junge Männer beitraten. Auch wurde ein neuer Steigerturm am Rüsthaus errichtet.

Bis zum Jahre 1945 konnten keine Aufzeichnungen gefunden werden.

Aber bereits im Jahre 1945 wurde eine Vergrößerung des Rüsthauses durch Wehrhauptmann Franz Sulzbacher (Angerer) beantragt, da ein alter "Wehrmachts-Wüstensteyrer" als Rüstwagen angekauft wurde. Im Jahre 1947 wurde Josef Salzinger nach dem Rücktritt von Franz Sulzbacher zum Hauptmann gewählt. Im Jahre 1948 wird mit dem Bau des neuen Rüsthauses begonnen, bereits im November 1948 wird die Dachgleiche gefeiert.

Das Jahr 1949 brachte für Weißenbach eine große Hochwasserkatastrophe, besonders in Mitleidenschaft gezogen wurde das "Unterdorf". Die Feuerwehr Weißenbach war tagelang im Einsatz, um einerseits größere Schäden zu verhindern und andererseits bei Bergearbeiten.

Im Jahre 1949 wurde das 35 jährige Gründungsfest verbunden mit der Rüstwagenweihe durchgeführt. Über Vorschlag des Wehrhauptmannes Josef Salzinger soll für die Anschaffung einer Sirene in der Bevölkerung gesammelt werden. Diese Sammlung ergibt ein Ergebnis von Schilling 4.000,00. Die Kosten für die Sirene betrugen Schilling 5.500,00. Der Rest wurde von den Kameraden der Feuerwehr aus der Kameradschaftskassa aufgebracht. Am Samstag, den 9. Oktober 1953 ertönte dann zum ersten Mal in Weißenbach die neue Sirene.

Im Jahre 1957 wurde der erste Rüstwagen der Freiwilligen Feuerwehr, ein aus den Beständen der deutschen Wehrmacht requirierter Wüstensteyrer, durch einen neuen Ford Mannschaftswagen ersetzt. Auch hier war es wieder die Bevölkerung, die durch ihre Spendenfreudigkeit die Anschaffung dieses Fahrzeuges ermöglichte.

Im Jahre 1961 wurde eine moderne Motorspritze der Firma Rosenbauer RW 800 angeschafft. Nun besaß die Freiwillige Feuerwehr außer der 1934 erworbenen "Gugg" Motorspritze noch eine weitere, die aus den Beständen der deutschen Wehrmacht stammte und die neue RW 800, drei einsatzfähige Motorspritzen. Allerdings wurde die neu restaurierte "Gugg" nicht mehr eingesetzt, da sie als Schaustück der Nachwelt erhalten bleiben sollte.

Im Jahre 1977 wurde für den inzwischen schon sehr altersschwachen Ford ein neues Einsatzfahrzeug, ein Mercedes, angekauft.

Da aber der Ort Weißenbach sich ständig ausdehnte war bereits im Jahre 1982 die Notwendigkeit gegeben, ein zweites Einsatzfahrzeug anzuschaffen. Dies war bereits ein moderneres und wurde geliefert von der Firma Lohr. Dadurch war aber auch eine weitere Einstellmöglichkeit für dieses Fahrzeug erforderlich und es wurde durch die Gemeinde die damalige Unimog Garage zur Verfügung gestellt. Dazu sei aber festgestellt, dass durch tatkräftige Mithilfe von Feuerwehrkameraden unter besonderem Einsatz des HBI Brückler Herbert, für die Gemeinde eine neue Garage im Bereiche des ersten Anger errichtet wurde.

In den Jahren darauf wurde ebenfalls über Initiative von HBI Brückler ein Aufenthaltsraum im Osten an diese Garage angebaut. Wieder wurde der Großteil der Arbeiten in Eigenregie und daher kostengünstig durchgeführt.

Nun dachte man, das Platzangebot würde für die Feuerwehr ausreichen. Jedoch die neuen Vorschriften der Brandbekämpfung erfordern für die Größe der Ortschaft Weißenbach ein weiteres Einsatzfahrzeug und zwar einen Tank-Löschwagen, der aller Wahrscheinlichkeit nach in den nächsten Jahren angeschafft werden muss. Eine Erweiterung des alten Rüsthauses wurde geprüft und erschien nicht zweckmäßig da es nicht mehr dem modernen Standard entsprach entschied man sich für einen Neubau.

Unter besonderem Einsatz von HBI Geyer Robert wurde im Jahre 2000 mit der Planung begonnen und im Zuge dieser wurde der Gemeindebauhof im unteren Stockwerk integriert. Im Frühjahr 2001 wurde mit dem Bau begonnen und im Herbst die Dachgleiche gefeiert. Im Dezember 2002 konnte das neue Rüsthaus mit allen Ausrüstungsgegenständen bezogen werden und am 30.- 31. August 2003 wurde das Rüsthaus mit einer feierlichen Einweihung seiner Bestimmung übergeben.

Die Hauptmänner der FF-Weißenbach seit 1945:

Franz Sulzbacher sen.
Josef Salzinger sen.
Ferdinand Angerer
Franz Sulzbacher jun.
Herbert Brückler
Emil Stanzinger
Siegfried Walcher

Robert Geyer

Christian Haberger

Christian Lux

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